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Kirchentag 2015 - Damit wir klug werden! - von Laura Herzog (17)

 

 

Ein Wochenende, oder viel mehr fünf Tage die rund um Glauben, Religion und 'gemeinsam erleben' kreisen. Aber was ist Kirchentag? Wie ist er? Was will er? Und was macht er? Das sind Fragen die ein jeder, der den Kirchentag erlebt, nach 5 Tagen zu beantworten weiß. Los geht es mit einer, zumindest für uns, sehr anstrengenden und langen Fahrt. Während viele hundert Tausend Menschen einen ersten Blick auf den im Psalm 90 stehenden Text, das Motto des diesjährigen Kirchentages, werfen, sitzen wir noch in dem total verschwitzten Bus in Richtung Stuttgart. Maultaschen und Spätzle, Schupfnudeln und Hefezopf - für viele unter den Tausenden von Menschen der perfekte Beginn für fünf erfüllte Tage. Kirchengemeinden und Einrichtungen der württembergischen und der badischen Landeskirche boten einen ersten Einblick in diese Vielfalt und Besonderheit der Region. Egal ob die Bibelarbeiten, die für viele das Herzstück des Kirchentags sind, die Menschen aus den Quartieren rund um Stuttgart in aller Herrgottsfrühe holten und Menschen unterschiedlicher Herkunft und aus vielen verschiedenen Berufen zusammenriefen, oder die vielen unterschiedlichen Hauptvorträge - Podienreihen, thematisch, geistliche Angebote oder die vielen verschiedenen kulturellen Angebote sind, die Stadt war voll: wohin man sah, 'Kirchentagsmenschen' , wie meine Freundin so schön sagt - überall.

Da bekommt man Wochen vorher ein Programmheft mit unzähligen Angeboten - ist geradezu geflasht, möchte ich schon sagen, von der Vielfalt, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll. Und so waren auch wir früh auf den Beinen, mit langer oder kurzer Hose - beinahe ist letzteres schon zu warm gewesen, bei den sehr hohen Temperaturen und wollten an einer, wie sich schnell herausstellte, komplett überfüllten Poetry-Slam-Veranstaltung teilnehmen. Konnten wir ahnen, dass eine Dreiviertelstunde vorher der große Rathaussaal voll sein kann? Demnach für alle Neulinge: Geht so früh wie möglich zu einer Veranstaltung. Auch eine Dreiviertelstunde reicht nicht.

 

Selbst auf den Wiesen im Schlossgarten oder die vielen unterschiedlichen Jugendgottesdienste und Andachten in den Kirchen waren bis auf den letzten Patz gefüllt. Menschen aus weiten Teilen Deutschlands kamen zusammen, um einen skeptischen Blick auf das Leben, hin zur Hoffnung und eine erfüllte Zukunft zu werfen. Ob es nun der Neckarpark war, der oft auch unsere Gruppe zu neuen Inspirationen rund um Konfirmation sowie Kinder und Jugendarbeit verleitete und damit ins „Zentrum Jugend“ einlud, war die Innenstadt voll mit weiteren Bühnen, und lauter Trinkwasserstellen.

Ich könnte viele Dinge nennen, die nicht nur mich - sondern auch viele aus meiner Gruppe und ich glaube alle „Kirchentagsmenschen“ begeistert haben. Aber in Grunde lässt es sich dann doch ganz gut zusammenfassen. Was ist Kirchentag also? Und was bedeutet es für mich, oder uns? Der Kirchentag zieht alle zwei Jahre viele hunderttausend Menschen und eine ganze Region in seinen Bann. Menschen jeden Alters, unterschiedlicher Religionen und Herkunft rücken in zu Schlafquartieren umfunktionierten Klassenzimmern Luftmatratze an Luftmatratze, um ein Fest des Glaubens zu feiern und über die Frage, „Was muss geschehen, damit wir klug werden?“, nachzudenken und zu diskutieren.

Der Kirchentag lädt ein: Er lädt, alle ein - dich und mich, sich einzumischen. Ganz besonders daran finde ich, dass es kein richtig und kein falsch gibt. Für mich ist Kirchentag - Gesellschaft, Gemeinschaft und dazu tragen eben all diese vielen Menschen, Besucher - Persönlichkeiten bei, die dem Kirchentag ein Gesicht geben. Besonders dieses Jahr, ist mir aufgefallen, was für ein Gefühl dieser Kirchentag einem geben kann: ein Gemeinschaftsgefühl. Die Begegnungen miteinander. Die Erfahrungen und Erlebnisse, Erkenntnisse all das. Das ist so individuell, wie die Besucher selber. Ob es nun Andreas Bourani ist, der den Kirchentag zu meinem Kirchentag 2015 gemacht hat, oder es für viele die Wise Guys waren, das kann ich nicht sagen.

 

Ich weiß nur, dass ich mich jetzt schon auf den Kirchentag 2017 freuen kann. Auf die vielen bunten, musikalischen Protestanten und Nichtprotestanten. Auf die Vielfalt des Programms, auf die unglaublich erwähnenswerte Arbeit aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer - denen ein Riesen Dank auszusprechen ist, die eben dazu beigetragen haben - dass der Kirchentag erneut zu etwas Besonderem geworden ist, zu etwas bewegenden. Als mich unsere Jugendreferentin gefragt hat, was für mich das Highlight war, dachte ich spontan an den letzen Abend auf dem Schlossplatz. Die Veranstaltung „echt Kirchentag“ mit vielen unterschiedlichen Musik-Acts, die ein letztes Mal den ganzen Platz in Stimmung versetzten und schließlich ein Lichtermeer von tausenden von Menschen die Stadt erhellte. Singende, tanzenden erfüllte Menschen. Ein Bild von tausenden Lichtblicken.Das war für mich echt Kirchentag.

Was nehme ich also mit? Neue Impulse für mein Leben. Kirchentag ist besonders und dieses Besondere bekommt jeder Mensch vermittelt, damit er sich auch als jemand Besonderes fühlen kann.

 

Hier ein paar Fotos vom Kirchentag und unseren Erlebnissen: